Flüge mit ferngesteuerten Drohnen im Hafen von Rotterdam eröffnen Möglichkeiten für innovative Logistikanwendungen
In Zusammenarbeit mit einem Ökosystem von Partnern, darunter die Stadt Rotterdam, Dutch Drone Company (DDC) und KPN, erforscht der Hafenbetrieb Rotterdam innovative Möglichkeiten der Drohnentechnologie. Gemeinsam unternehmen sie erste Schritte, um unseren Luftraum für den sicheren autonomen Drohnenflug fit zu machen.
"Der Einsatz von Drohnen steht im Einklang mit dem strategischen Ziel, dem Hafen Rotterdam, ein noch effizienterer, sicherer und nachhaltigerer Hafen zu werden", sagt Ingrid Römers, Senior Advisor beim Hafen Rotterdam. "Im Hybridhafen der Zukunft werden Drohnen neben Schiffen, Zügen und LKWs eine wichtige Rolle im Fracht- und Passagiertransport spielen. Gemeinsam mit unseren Partnern erforschen wir alle möglichen Anwendungen und richten unseren Luftraum und unsere Verfahren schrittweise darauf aus."
Flüge jenseits der Sichtlinie
Bisher wurden Drohnen immer von einem Piloten am Boden gesteuert, der während des gesamten Fluges eine Sichtverbindung zu den Drohnen aufrechterhielt, der „Visual Line of Sight“ (VLOS).
In den kommenden Jahren werden die relativ einfachen Drohneneinsätze von heute komplexeren Situationen und umfassenderen Anwendungen weichen; über größere Entfernungen und mit schwereren Fluggeräten. In absehbarer Zeit werden Drohnen außerhalb der Sichtlinie des Piloten fliegen, „Beyond Visual Line Of Sight“ (BVLOS). Ein Betreiber wird in der Lage sein, mehrere Drohnenflüge gleichzeitig zu steuern und zu überwachen. Dies eröffnet Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle.
Innovative BVLOS-Luftbrücke in Rotterdam
In Rotterdam wurden Vertiports (Start- und Landeplattformen für Drohnen) genutzt, um einen Korridor im unteren Luftraum zu schaffen, in dem Drohnen als "Shuttle-Service" eingesetzt werden.
Die Drohnen starten vom Vertiport der RDM-Werft, fliegen über den Fluss „Maas“ und landen auf der Plattform auf der anderen Seite. Sie werden von einer Fernsteuerungszentrale aus gesteuert und überwacht, wobei die allgemeine Sicherheit der Umwelt und des Flugverkehrs oberste Priorität hat. Die Konnektivität spielt bei diesen Operationen eine entscheidende Rolle.
Konnektivität in Flughöhe über KPN
Das Mobilfunknetz von KPN wird genutzt, damit die Drohnen sicher und außer Sichtweite fliegen können. Die Eigenschaften der 4G- und 5G-Netze von KPN sind so beschaffen, dass sie selbst in "Drohnenflughöhe" solche Drohnenflüge hervorragend unterstützen.
Han de Glint, Strategic Business Developer bei KPN, erklärt, wie KPN BVLOS-Drohnenflüge mit KPN Drone Connect unterstützt: "Dank unseres Netzabdeckungschecks können wir jederzeit die Netzabdeckung auf der Flugroute einsehen und diese Daten zur Planung einer optimalen Route nutzen. Und mit der Application Priority bleibt die Verbindung auch dann erhalten, wenn das Mobilfunknetz überlastet ist. Diese Kombination ermöglicht es uns, Verbindungsprobleme zu minimieren und zu einem sicheren Luftraum für einen erfolgreichen und zuverlässigen Drohnenbetrieb beizutragen."
Effizient und nachhaltig
"Mit der BVLOS-Luftbrücke lässt sich in der Logistik viel Zeit einsparen, vor allem angesichts der häufigen Staus auf den Straßen", sagt Tsjerk Kooistra, CEO der Dutch Drone Company. "Mit dem Straßentransport dauert es 25 Minuten, um von einer Station zur anderen zu gelangen; mit einer Drohne dauert es nur ein paar Minuten."
Ingrid Römers: "BVLOS macht es möglich, Drohnen viel effizienter einzusetzen, zum Beispiel für Notfalllieferungen von Medikamenten oder den Transport von Teilen für die Reparatur von Schiffen. Solche Lieferungen werden heute mit Schiffen oder Hubschraubern durchgeführt. Mit elektrisch betriebenen Drohnen wird das viel nachhaltiger sein."
Gemeinsam lernen, indem man es einfach tut
Die Luftbrücke über den Fluss ist jetzt in Betrieb. Sie ist ein gutes Beispiel für die "Can-do"-Mentalität in Rotterdam.
"Drohnen sind eine neue Art der Mobilität für unsere Stadt", sagt John Akkerhuis, Mobilitätsberater bei der Stadt Rotterdam. "Es geht nicht nur darum, das Produkt oder die Idee auf den Markt zu bringen - es ist viel umfassender als das. Das Konzept muss sich auch in der Gesellschaft durchsetzen. Wir freuen uns darauf, loszulegen, und der schnellste Weg, etwas zu lernen, ist, es gemeinsam zu tun."
Tsjerk Kooistra stimmt dem zu: "Allein dadurch werden wir auf Dinge stoßen, die uns helfen können, zukünftige Drohnenkorridore zu optimieren."